Oberhausen Immersive Echoes Räume virtuell bewahren

Leerstehende Läden. Verlassene Treffpunkte. Orte, an denen früher Leben war – und die heute leise werden. Oberhausen Immersive Echoes ist ein digitales Erinnerungsprojekt, das solche Räume bewahren will, bevor sie verschwinden. Es fragt: Welche Orte erzählen etwas über uns – über diese Stadt, ihre Geschichte, ihre Umbrüche?

Gemeinsam mit den Menschen vor Ort spüren wir diese Orte auf. Fünf davon werden mithilfe innovativer 3D-Technologie dokumentiert und anschließend in einer begehbaren VR-Ausstellung erfahrbar gemacht – atmosphärisch, narrativ und fotorealistisch. Die Ausstellung findet voraussichtlich Anfang des Jahres in einem leerstehenden Ladenlokal in der Oberhausener Innenstadt statt – und macht sichtbar, was im Alltag oft übersehen wird.

Raum. Erinnerung. Gesellschaft.

Mit dem Projekt erschaffen wir ein virtuelles Archiv für Räume, die viel erzählen – über frühere Kneipen, aufgegebene Kulturstätten oder Räume, die plötzlich still geworden sind. Orte, die inmitten der Transformation der Stadt stehen.

Dafür nutzen wir die neue Methode des Gaussian Splatting – eine Technologie, mit der sich aus einfachen Smartphone-Videos fotorealistische 3D-Szenen generieren lassen. Es entsteht ein virtueller Abbildraum, den man betreten kann: mit echten Oberhausener Stimmen, mit der Stimmung vor Ort, mit Geschichten und Klängen, die an diesen Orten festhängen.

Ein Projekt zum Mitmachen

Oberhausen Immersive Echoes lebt von den Menschen, die es mitgestalten. Noch vor der Auswahl der Orte rufen wir alle Oberhausener:innen dazu auf, uns Hinweise auf Räume zu geben, die bewahrt werden sollten.

Ob Erinnerungsorte der Kindheit, Räume des Aufbruchs oder leerstehende Läden mit Geschichte – alle Vorschläge sind willkommen. Die Einreichung ist unkompliziert per E-Mail, WhatsApp oder Telefon möglich. Eine Arbeitsgruppe aus Stadtgesellschaft und Kreativszene wählt anschließend fünf Räume aus, die in das Projekt aufgenommen werden.

„Wir wollen Oberhausener Räume bewahren, bevor sie verschwinden – und zeigen, wie eng Erinnerung, Raum und Stadtgeschichte miteinander verbunden sind.“
Roman Pilgrim, Künstlerischer Leiter von mxr storytelling

Parallel zur digitalen Umsetzung wird es auch einen Workshop zur Technologie geben, in dem Interessierte lernen können, wie man eigene 3D-Modelle aus realen Orten erstellt. Ziel ist ein wachsendes, gemeinschaftlich getragenes Erinnerungsarchiv, das sich erweitern lässt – über das Projekt hinaus.

Ausstellung in der Stadt

Die fertigen Räume werden in einer Virtual-Reality-Ausstellung präsentiert – in einem realen Raum, der temporär zum Erinnerungsraum für viele wird. Die Ausstellung wird Anfang 2026 eröffnet und ist frei zugänglich. Sie zeigt nicht nur digitale Räume, sondern auch die Stimmen dahinter – in Ton, Text, Bild.

Ein Ort also, der alle Oberhausener:innen einlädt, in die eigene Stadt einzutauchen – durch Räume, die verschwinden, und Erinnerungen, die bleiben.

Ein Projekt von mxr storytelling in Kooperation mit kitev e.V. Gefördert durch Smart City Oberhausen und das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB)