kunst am bau im fensternew

‚Nervous System‘ ist eine reaktive Lichtskulptur in einem der Schaufenster in den neuen Räumen des mxr lab direkt an der Bochumer Straße neben der Heilig-Kreuz-Kirche in Ückendorf. Die Lichtskulptur besteht aus 24 konventionellen Leuchststoffröhren, welche die dominierenden vertikalen Linien der Lamellenvorhänge, Radiatoren und Säulen des ehemaligen Stadtteilbüros aufgreift und sich auf die unzähligen Leuchtstoffröhrenpanele an der Decke bezieht.

Nervous System – Dawid Liftinger
2022 – Reaktive Lichtskulptur – 125 x 220 x 20 cm – 24 x Leuchtstoffröhren, PIR-Sensor, Digitalsteuerung

Die Choreographie der Lichtschaltung der Skulptur ist bestimmt durch die Aktivitäten auf der Bochumer Straße und dem Platz vor dem Schaufenster. Im Ruhemodus, wenn sich die Straße und der Platz ruhig zeigen, zeigt sich die Choreographie der Schaltung vorhersehbar, ruhig und gleichmäßig. In diesen Momenten der Ruhe befindet sich das dahinter liegende System in Homöostase. Wird das delikate Gleichgewicht des Systems aber gestört, etwa durch vorbeifahrende Autos, der Bahn oder Besuchende von der Heilig-Kreuz-Kirche, reagiert die Skulptur mit einer nervösen Choreographie, die sich durch einen schnellen An/Aus-Zyklus, Fehlfunktionen und Flickern auszeichnet. Erst wenn die ‚Störung‘ absorbiert wurde, kommt die Installation und das System dahinter wieder zur Ruhe und geht wieder in den Ruhemodus über.

Dawid Liftinger ist 1986 in Österreich geboren. Er hat an der Kunstuniversität in Linz studiert und lebt zurzeit in Köln. In seinen Arbeiten erforscht er sensorische und synästhetische Zustände mit Hilfe selbstgebauter Elektronik. In seinen Installationen und Performances nutzt er die wesentlichen Eigenschaften von Licht und Ton. Seine Arbeiten waren unter anderem hier zu sehen: Österreichischen Kulturforum (London / UK), Ars Electronica Festival (Linz / Österreich), RESPONSIVE (Halifax / Kanada), 噪咖藝術有限公司 noiseKitchen (Taipeh / Taiwan), 스페이스 오뉴월 Galerie O’NewWall (Seoul / Korea) und TADAEX م حسن گا لری (Teheran / Iran).

Das Kunstwerk wurde aus dem Quartiersfonds Bochumer Straße gefördert.